Fassade für Bürohaus Lily Novi
Diese an einem schon existierenden Bürohaus angebrachte Fassade stellt das traditionelle Konzept der Fassade - als architektonisches Element der Grenze zwischen Innen und Außen, das einerseits das Aussehen der Umgebung konstituiert bzw. kreiert und andererseits gleichzeitig zum Surrogat des Gebäudes wird, Botschaften über sein Inneres, seine Rolle, seine Funktionen enthält - in Frage. In diesem Fall repräsentiert oder definiert die in Streckmetall aus Aluminiumblech gehaltene Fassade in keiner Weise das dahinter liegende kubische Gebäude von geringem architektonischem Wert. Sie setzt sich vielmehr mit sich selbst auseinander und erzählt von ihrer kulissenhaften Zweidimensionalität, von ihren Proportionen (die Fassade ist wesentlich höher als das Bürogebäude selbst), von ihrer Materialität. Indem die Fassade vom Gebäude abgesetzt wird, rückt sie ins Zentrum der Betrachtung und schafft Architektur auch dort, wo „hinter den Kulissen“ die Zutaten fehlen.



